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Erstes Jahr GFB-Zukunftspreis

Anfang des Jahres 2022 ist der GFB-Zukunftspreis der Landesinitiative Großer Frankfurter Bogen (GFB) an den Start gegangen. Damit werden kreative Projekte ausgezeichnet, die neue Ideen für die Herausforderungen der Stadtentwicklung und neue Lösungen für den weiterhin hohen Wohnraumbedarf in der Rhein-Main-Region liefern.

„Mehr denn je brauchen wir kluge und kreative Zukunftsideen, denn die Zeiten sind nicht die einfachsten für das bezahlbare Wohnen. Dabei müssen Klima- und Ressourcenschutz von Beginn an mitgedacht werden. Ebenso liegen mir ein gutes Zusammenleben und der soziale Zusammenhalt in unseren Städten und Gemeinden am Herzen“, sagte Staatssekretär Jens Deutschendorf anlässlich der Preisverleihung. „Die Bandbreite der Bewerbungen, auf die wir am Ende des ersten Jahres ‚GFB-Zukunftspreis‘ zurückblicken können, ist so bunt und vielfältig wie das Engagement in den Partnerkommunen des Großen Frankfurter Bogens“, stellte der Staatssekretär heraus.

In jährlich drei Wettbewerbsrunden können insgesamt 150.000 Euro von der GFB-Zukunftspreis-Jury vergeben werden. Mit Preisgeldern von bis zu 20.000 Euro sollen rasch und flexibel kleinere – auch temporäre – Projekte in den aktuell 38 Partnerkommunen ermöglicht und größere Vorhaben mit Leuchtkraft gewürdigt werden. Auch Hochschulprojekte und Vorhaben von Vereinen, Institutionen oder ehrenamtlichen Gruppen sind zur niederschwelligen Bewerbung eingeladen.

Ausgezeichnete Projekte

In der dritten und letzten Wettbewerbsrunde des zu Ende gehenden Jahres wählte die Jury vier höchst unterschiedliche Projekte aus für mehr Lebensqualität in städtischen Großsiedlungen, zukunftsorientiertes Wohnen in kleineren Kommunen, kreativer Avantgarde fürs Zusammenleben in der Stadtgesellschaft und eine kleine Intervention mit großem Effekt im öffentlichen Raum.

Die beiden Hauptpreisträgerinnen und -träger nahmen heute in Wiesbaden die Urkunden von Staatssekretär Jens Deutschendorf persönlich entgegen:

Projekt „Gut leben in großen Siedlungen“

Prof. Dr. Maren Harnack und ihr Forschungsteam an der Frankfurt University of Applied Sciences, werden für ihr Projekt „Gut leben in großen Siedlungen“ in Zusammenarbeit mit der Wohnungsbaugesellschaft GWH ausgezeichnet. Die zentrale Frage für sie und ihre Studierenden: Wie kann bezahlbarer Wohnraum in den Quartieren der Nachkriegsmoderne erhalten und wie könnten diese zugleich lebenswerter gestaltet werden – auch für Zukunftsthemen? Die Grundlage hierfür ist die Betrachtung der Lebensqualität vor Ort – als Ausgangspunkt für die Quartiersentwicklung. Dazu werden die Bewohnerinnen und Bewohner in zwei Frankfurter Großsiedlungen dialogorientiert beteiligt. Definierte Schlüsselkriterien für die Wohn- und Lebensqualität können dann auch andernorts in künftige Planungen einfließen. Diese ideenreiche Verbindung von Forschung und Praxis überzeugte die Jury.

Prof. Dr. Maren Harnack: „Wir freuen uns sehr über diesen Preis und sehen mit dieser Auszeichnung unseren Ansatz bestätigt, bei unserer Forschung im Bereich Architektur und Städtebau immer auch die Bewohnerinnen und Bewohner einzubeziehen. Sie sind letztlich die Expertinnen und Experten für das Leben und Wohnen vor Ort und können daher wertvolle Impulse für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Quartiere liefern.“

Projektgruppe „Diamant“

Beim zweiten Hauptpreisträger handelt es sich ebenfalls um ein Hochschulprojekt, das Nachbarschaften organisiert und gutes Zusammenleben in der diversen Stadtgesellschaft fördert. Der Handlungsansatz der Projektgruppe „Diamant“ um Professor Heiner Blum, Hochschule für Gestaltung Offenbach, ist avantgardistisch kreativ: Im ehemaligen Juweliergeschäft in der Offenbacher Innenstadt beteiligt das „Museum of Urban Culture“ die Menschen vielfältig. Hierzu lädt das „Diamant“ seit Anfang November mit wechselnden Ausstellungen und Aktionen eines themenreichen und inspirierenden Programms ein. Hierbei werden auch persönliche Facetten des Traditionsunternehmens mit über hundertjähriger Geschichte erfahrbar gemacht. Die Jury hebt vor allem die Strahlkraft des „Diamant“ als kulturelles Kraftwerk hervor.

„Wir freuen sehr über den Preis, mit dem nicht nur der Diamant als Hochschulprojekt ausgezeichnet wird, sondern auch die Nachbarschaft, die sich direkt und indirekt daran beteiligt. Der Diamant ist ja getrieben von der Idee der Partizipation, er ist gedacht als Ort, an dem die Lust an Kultur befriedigt werden kann, eine Lust, die immer dann eintritt, wenn die Menschen ein Dach über dem Kopf und zu Essen haben. Umso schöner ist es, wenn sie einen solchen Ort dort finden, wo sie wohnen. Im Diamant begreifen wir das Zusammenleben als urbane Kultur, wir reflektieren es und laden die Menschen ein, mitzumachen«, erklärte Heiner Blum, Professor für Experimentelle Raumkonzepte an der HfG Offenbach.

Weitere Auszeichnungen

Darüber hinaus gehen 10.000 Euro Preisgeld an die Stadt Bad Homburg für die Belebung eines unwirtlichen Platzes im Stadtteil Gonzenheim. Mithilfe von bunten Sitzmöglichkeiten und künstlerischer Bespielung soll dieser als sozialer Treffpunkt aufgewertet werden. Eine kleine Idee mit großem Effekt, die nach Meinung der Jury nicht nur in Bad Homburg Schule machen sollte.

Schließlich erhält das geplante „Brunnenquartier“ in Karben mit seiner für eine kleinere Kommune beispielgebenden Umsetzung eines zukunftsorientierten Energie- und Mobilitätskonzepts sowie Grünflächen im durchmischten Innenstadtquartier eine Anerkennung in Höhe von 5.000 Euro.

„Unser herzlicher Glückwunsch geht an alle hier ausgezeichneten Projekte. Das positive Fazit für das erste Jahr GFB-Zukunftspreis bestärkt uns darin, dass dieser ein wichtiger Teil unseres Engagements im Großen Frankfurter Bogens ist. Damit unterstützen wir konkrete Vorhaben, innovative Ansätze und den Mut zu großen Zielen – wie etwa zukunftsfähige Wohnquartiere, beispielgebendes Engagement für mehr Lebensqualität oder spannende kreative Interventionen. Sie geben Antworten auf die städtebaulichen Herausforderungen der Rhein-Main-Region,“ sagte Staatssekretär Jens Deutschendorf als Vorsitzender der GFB-Zukunftspreis-Jury abschließend.


Presseschau

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